Der Geruch von Benzin und das Grummeln hunderter Motorräder lagen am Wochenende über dem Segelflugplatz in Erbendorf. Die GFP-Motorradfreunde hatten eingeladen.
Die Premiere war gleich ein Riesenerfolg: Die Motorradsegnung mit Open-Air-Andacht vor dem Hangar am Segelflugplatz und die große Spendenausfahrt rund um den Steinwald zogen am Wochenende zahlreiche Biker nach Erbendorf. Zu ihrem fünfjährigen Bestehen traten die GFP-Motorradfreunde Erbendorf erstmals mit einer größeren Veranstaltung an die Öffentlichkeit. Unterstützt wurden sie dabei vom Aeroclub Erbendorf.
Open-Air-Andacht vor dem Hangar
Schon zur Motorradsegnung am Vormittag knatterten zahllose Maschinen in Richtung Segelfluggelände in der Schweißlohe. Bevor Pfarrer Martin Besold mit der Open-Air-Andacht beginnen konnte, wurde er von den Motorradfreunden erst einmal stilgerecht mit einer echten Biker-Kutte ausstaffiert. Der Pfarrer lud alle Zweiradfahrer dazu ein, die Andacht zu Beginn der Motorrad-Saison mitzufeiern. Vorm Altar war ein großes Holzkreuz drapiert, auf dem 16 Motorradhelme lagen. Dies führte sinnbildlich vor Augen, welche Gefahren mit dem Motorradfahren verbunden sein können. Deshalb bedürfe es Gottes Segen und Schutzengel, die auf den Maschinen mitfahren, so Pfarrer Martin Besold. Heidi Banzer an der Zither und Veronika Hille am Hackbrett gaben der Andacht unter freiem Himmel einen besonderen und besinnlichen Charakter.
Dann segnete der Geistliche die Bikes, die in einer schier endlosen Reihe entlang der Start- und Landebahn akkurat aufgereiht standen. Und jede einzelne Maschine bekam einen Spritzer Weihwasser ab. Die zahlreichen unterschiedlichen Maschinen vom 50-Kubikzentimeter-Moped bis zu den PS-starken Rennmaschinen wurden von Motorrad-Enthusiasten und solchen, die es noch werden wollen, bestaunt. Die chromglänzende Fahrzeugparade zog zahlreiche Besucher in ihren Bann. Vor allem Kinder bekamen große Augen in Anbetracht der blankpolierten Boliden. Und deren Besitzer erläuterten stolz die technischen Besonderheiten ihrer Maschinen.
150 Biker
Je näher der geplante Start der großen Spendenausfahrt kam, umso mehr Maschinen reihten sich in das Teilnehmerfeld ein. Auch zahlreiche befreundete Motorradclubs waren mit kleinen oder größeren Abordnungen vertreten. Als schließlich das Startsignal gegeben wurde, machten sich rund 150 Biker auf den Weg. Die Strecke führte über Friedenfels, Poppenreuth, Waldeck zurück nach Erbendorf. Für die kleinen Maschinen gab es eine Alternativroute. In der Bräugasse sammelten sich schließlich wieder alle Teilnehmer zur gemeinsamen Zieletappe. Es ergab ein beeindruckendes Bild, als sich der große Pulk nach und nach in Bewegung setzte.
Benefiz-Gedanke
Nach der Spendenausfahrt zeigten sich der Präsident der Motorradfreunde, Erwin Heimerl, und Club-Secretary Semi Smith absolut zufrieden mit der Veranstaltung: „Ich bin glücklich, dass so viele Leute gekommen sind“, sagte Heimerl. Wie die beiden im Gespräch mit Oberpfalz-Medien betonten, hatten sich die Clubmitglieder vorab in demokratischer Abstimmung auf die zwei Institutionen geeinigt, die man mit der Spendenfahrt unterstützen wollte: die Kinderkrebshilfe Oberpfalz-Nord und das Kinderhospiz Sankt Nikolaus in Bad Grönenbach im Allgäu. Die Veranstaltung sollte aber neben dem Benefiz-Gedanken auch die Gemeinschaft der Biker und den Austausch unter Gleichgesinnten fördern. Wichtig sei dem Club aber auch der gegenseitige Respekt von Motorradfahrern und Nicht-Motorradfahrern.
Quelle: https://www.onetz.de/oberpfalz/erbendorf/motorradsegnung-spendenausfahrt-id4088550.html